[16.07.2025] Als am 9. Juli 2005 14 engagierte Menschen – vor allem Eltern und Pädagogen – den Beschluss fassten, den Verein Autismuszentrum Vogtland e.V. zu gründen, war der Weg alles andere als vorgezeichnet. Doch es war klar: Es muss sich etwas ändern.
Im Vogtland fehlte zu dieser Zeit so gut wie alles, was Familien mit autistischen Kindern dringend brauchten:
- Frühförderung für Kinder im Autismus-Spektrum war kaum verfügbar.
- Werkstätten und Wohnheime waren auf die besonderen Bedürfnisse von Autist*innen nicht eingestellt.
- Und: Viele Familien fühlten sich allein, überfordert und oft unverstanden.
Doch die Gründungsmitglieder hatten eine klare Vision: Gemeinsam stark werden, um die Lebenssituation von Menschen mit Autismus und ihrer Angehörigen nachhaltig zu verbessern.
Mitglieder gesucht – und dringend gebraucht
Zunächst ging es vor allem darum, Mitstreiter zu finden. Ein Verein lebt schließlich von seinen Mitgliedern. Doch das war anfangs gar nicht so einfach.Viele Eltern waren unsicher – manche hatten Angst, sich öffentlich zu outen, andere waren durch die tägliche Belastung schlicht erschöpft. Die Gründungsmitglieder mussten Überzeugungsarbeit leisten, Gespräche führen, Presseartikel schreiben, Informationsabende organisieren.
Viele Eltern waren unsicher – manche hatten Angst, sich öffentlich zu outen, andere waren durch die tägliche Belastung schlicht erschöpft. Die Gründungsmitglieder mussten Überzeugungsarbeit leisten, Gespräche führen, Presseartikel schreiben, Informationsabende organisieren.
Doch nach und nach sprach sich herum:
Hier entsteht etwas Neues. Etwas, das Hoffnung macht.
Erste Schritte – erste Erfolge
Bereits ein Jahr nach der Gründung konnten die ersten konkreten Erfolge gefeiert werden:
- Die Sonnenhofschule Auerbach sollte als Stützpunktschule Autismus im Vogtlandkreis ausgebaut werden – ein wichtiger Schritt, um Kindern mit Autismus ein unterstützendes Lernumfeld zu ermöglichen.
- Als Folge wurde bereits im darauffolgenden Schuljahr eine Sondergruppe autistischer Kinder in der neuen 1. Klasse gebildet – ein mutiges und zukunftsweisendes Modellprojekt.
- Außerdem konnte der Verein Fördergelder beantragen, ein Sponsor für den Flyerdruck gewonnen und ein erster Veranstaltungskalender erstellt werden. Damit wurde die Basis für weitere Öffentlichkeitsarbeit und strukturierte Angebote gelegt.
Diese frühen Erfolge machten Mut – nicht nur den Vereinsmitgliedern, sondern auch vielen Familien im Vogtland, die plötzlich spürten: Wir sind nicht allein. Es bewegt sich etwas.
Zukunft gestalten – von Anfang an
Schon in den ersten Gesprächen wurde deutlich: Es ging nicht nur um kurzfristige Hilfe, sondern um langfristige Perspektiven.
- Frühförderung sollte systematisch aufgebaut werden.
- Und: Es wurde bereits darüber nachgedacht, ein spezialisiertes Wohnheim für Menschen mit Autismus zu schaffen – weil die Erfahrungen mit bestehenden Einrichtungen zeigten, dass hier dringend gehandelt werden musste.
Der Verein wusste:
Wer früh beginnt, kann langfristig verändern.
Warum Mitglieder so wichtig waren
Ein großes Ziel der ersten Jahre war es auch, den Verein auf ein solides Fundament zu stellen. Denn:
Je mehr Mitglieder ein Verein hat, desto stärker ist seine Stimme – gerade in Gesprächen mit Behörden, Krankenkassen oder politischen Entscheidungsträgern.
Deshalb galt von Anfang an:
„Werdet Mitglied – stärkt uns den Rücken!“
Der Ton dieser Anfangszeit?
Vieles war neu, manches mühsam, aber vor allem war es ein gemeinsamer Aufbruch.
Ein Verein von Eltern, für Eltern – und für alle, die sich eine bessere Zukunft für Menschen mit Autismus wünschen.
Fazit
Die ersten Jahre des Autismuszentrums Vogtland e.V. waren geprägt von Pioniergeist, Herzblut und dem festen Willen, etwas zu bewegen.
Die ersten sichtbaren Erfolge – von der Stützpunktschule über die Sonderklasse bis hin zu Fördermitteln und eigenen Veranstaltungen – machten deutlich:
Dieser Anfang hatte Kraft. Und er wirkte.
Heute – 20 Jahre später – lässt sich mit Stolz sagen:
Was damals klein begann, hat vielen Menschen Halt, Orientierung und Chancen gegeben und soll –nein– muss (!) aufgrund der aktuellen Ereignisse auch weiter bleiben!

