Diagnostik und Hilfen

Unsere Beratungsstelle führt selbst keine Autismus-Diagnostik durch. Wenn Sie oder Ihr Kind eine Diagnose benötigen, finden Sie hier Informationen dazu, an welche Fachstellen Sie sich wenden können.

Unser Ziel ist es, Sie gut zu informieren und auf Ihrem Weg zu begleiten. Viele Eltern und Betroffene haben Fragen zum Thema Diagnostik, die wir häufig in unserer Beratungsstelle hören. Sie wünschen einen Beratungstermin? Bitte kontaktieren Sie Frau Katrin Vahl unter 0172 6421338 oder katrin.vahl@autismus-vogtland.de per E-Mail. Hier finden Sie einen ersten Überblick und hilfreiche Orientierung:


Wie läuft eine Autismus-Diagnostik ab?

Die Diagnostik folgt internationalen Standards, die im DSM (Diagnostischer und Statistischer Leitfaden psychischer Störungen) und im ICD (Internationale Klassifikation von Krankheiten) festgelegt sind. Dabei werden Auffälligkeiten in drei Hauptbereichen betrachtet:

  • Soziale Interaktion
  • Soziale Kommunikation
  • Repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten

Fachstellen nutzen dafür strukturierte Beobachtungen, Interviews, Fragebögen und Tests, die je nach Alter und Sprachniveau angepasst werden. Typische Schritte sind:

  1. Ausführliche Anamnese mit Hilfe standardisierter Verfahren
  2. Direkte Verhaltensbeobachtung
  3. Entwicklungs- und Leistungsdiagnostik
  4. Prüfung auf Begleiterkrankungen oder Differentialdiagnosen

Vorbefunde, Zeugnisse oder Videoaufnahmen können den Prozess deutlich erleichtern. Eine gründliche Diagnostik bildet die Grundlage für passgenaue Unterstützung und hilft, Fehleinschätzungen zu vermeiden.


Wer darf eine Autismus-Diagnostik durchführen?

Nur speziell ausgebildete Fachkräfte wie Kinder- und Jugendpsychotherapeut:innen, Psychotherapeut:innen oder Ärzt:innen mit entsprechender Spezialisierung dürfen eine Diagnose stellen. Bei Verdacht ist es sinnvoll, den behandelnden Arzt oder eine geeignete Fachstelle anzusprechen.


In welchem Alter ist eine Diagnose sinnvoll?

Eine frühe Diagnostik kann Eltern entlasten, die Entwicklung des Kindes gezielt fördern und mögliche Begleitprobleme reduzieren. Grundsätzlich kann eine Diagnose aber in jedem Alter gestellt werden – auch Erwachsene profitieren häufig von einer klaren Einschätzung und passender Unterstützung.


Hat eine Diagnose auch Nachteile?

Ob eine Diagnose der richtige Schritt ist, muss individuell abgewogen werden. Wir beraten Sie gerne zu den möglichen Vor- und Nachteilen und begleiten Sie bei Ihrer Entscheidung.


Welche anderen Diagnosen kommen in Frage?

Manche Verhaltensweisen ähneln Autismus oder treten gemeinsam auf, z. B.:

  • AD(H)S
  • soziale Phobie
  • Zwangsstörungen
  • SPKS
  • Angst- und Persönlichkeitsstörungen

Wie sind die Ressourcen vor Ort?

Wir kooperieren mit verschiedenen Fachstellen in der Region. Da Wartezeiten oft unvermeidlich sind, unterstützen wir Sie pädagogisch während dieser Zeit und helfen Ihnen, den passenden Ansprechpartner zu finden.

Hier finden Sie alle Fachstellen: https://www.autismus-vogtland.de/weiterfuehrende-stellen-zur-diagnostik-von-autismus